Wenn es den Titel „Pechvogel des Hofes“ geben würde, dann wäre das wohl mein Ehrentitel.
Bereits im Jahr 2020 wurde ich am Tierschutzhof abgeben, weil ich mich in meinem damaligen Zuhause sehr besitzergreifend gezeigt habe und mein Herrchen stark vor fremden Personen schützen wollte. Am Tierschutzhof war ich total überfordert, habe extrem auf fremde Personen reagiert und habe mich nur wenigen Menschen anvertraut. Schnell trat auch zutage, dass ich an beiden Hinterläufen einen Kreuzbandriss hatte, den es zu operieren galt, da ich Schmerzen beim Laufen hatte. Um diese finanzielle Hürde meistern zu können, gaben die Ehrenamtlichen und das Personal vom Tierschutzhof alles und veranstalteten mehrere Flohmärkte, deren Erlös in meine Operationen geflossen ist.
Nach den Operationen gab es ein tolles Pärchen, welches mir ein liebevolles  Zuhause schenken wollte, leider konnte ich auch dort aus meinen gewohnten Verhaltensweisen nicht raus und fing an, im Haushalt zu kontrollieren wer sich frei bewegen durfte und wurde dann wieder abgeholt, um am Tierschutzhof einen „Platz für Immer“ zu erhalten. So dachte zumindest das Personal. Auf der Internetseite wurde ich auch gar nicht mehr vorgestellt und doch meldete sich die Liebe meines Lebens, sie hatte mich vor vielen Monaten auf der Homepage gesehen und fragte nach mir.
Schnell fand ein erstes Kennenlernen statt und die Herzchen flogen nur so zwischen uns beiden. Trotz aller Widrigkeiten, die es zu meistern galt, gab sie mir ein schönes Zuhause und kümmerte sich gut und liebevoll um mich. Sie nahm die Tipps unserer Hundetrainerin ernst und arbeitete mit mir gemeinsam an meinen Specialeffects. In der Großstadt lernte ich andere Hunde beim Spazierengehen zu tolerieren und auch in der Wohnung Besuch zu akzeptieren. Leider hat mein Lieblingsmensch nicht genug spüren können, wie wichtig ihr Licht in dieser Welt ist und wie hell es ganz besonders für mich geleuchtet hat. Sie hat nicht gewusst, dass sie für mich die ganze Welt war und ihr Dasein mein Leben verändert hat. An manchen Tagen steht die Welt einfach still und es wird dunkel. So auch an dem Tag, an dem mich die Polizei aus unserer Wohnung holte. Meinen liebsten Menschen werde ich nicht mehr widersehen, mein Herz ist voller Kummer und Traurigkeit, das Leben ist oft nicht fair.
Wieder ein Tierheim. Wieder ein Zwinger, bei Tag und auch bei Nacht. Wieder fremde Menschen, nichts Vertrautes. Allein sein. Und dann doch ein paar vertraute Gesichter: nach einigen Wochen wurde ich wieder von meinen alten Freunden vom Tierschutzhof abgeholt. Dort wurde gesagt, ich sei nicht mehr dieselbe. Zum einen, weil ich natürlich durcheinander war, zum anderen aber auch weil ich so viel kompromissbereiter war. Schnell schloss ich dieses Mal Freundschaft zu allen Mitarbeitern, ließ mich problemlos aus dem Zwinger holen und helfe jetzt jeden Morgen mit die Pferde und Schweine am Hof zu füttern und mache dabei meinen Kontrollgang.
Ich wünsche mir so sehr ein Zuhause für Immer! Wenn du eine Freundin fürs Leben suchst, dann melde dich! 

Deine Peaches

 Peaches sollte unbedingt zu hundeerfahrenen Menschen.